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1. Badische Sagen - S. 36

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
buntem Geroirre. Ls find stattliche Reiter in goldgesticktem Jagdrocke, mit wallender Feder auf dem Hute. lbnen folgt eine Schar von Treibern, umkreist von den lechzenden Hunden. Unaufhaltsam eilen sie dabin auf der Spur des Edelwildes, des Sechzebnenders, dem es beute gilt. ln roindesschneller flucht durchbricht der Hirsch das Dickicht, fast schon haben ibn die blutgierigen Rüden erreicht; sie kläffen, sie bellen, sie beizen ibn zu Tode. Noch ist er zroar allen voran. Das mächtige Geroeib liegt auf dem schlanken Rücken, um seinen rasenden Laus nicht zu bemmen. kaum berührt er den Boden. Aufgeschreckt ist der ganze Wald, gestört die träumerische Rube, und scheu flattern die Vogel auf. Der Specht läßt sein Hämmern, des pinken Schlag verstummt, die Raben und Doblen auf den höchsten Wipfeln der Tannen rufen ihr heiseres Rab! Rab! und folgen kreisend des Markgrafen Jagd. Sie kennen ihn roobl, den kühnen Jäger und stolzen Weidmann. Er jagt durch den weiten Forst immer auf der Spur des Hirsches. Endlich wird das edle Tier, umzingelt von Hunden, die Beute der Jäger. Dun ertönt laut und lang ein Jagdhorn, und alles eilt zum Sammelplatz, um sich am Mahle zu stärken und zu erfrischen. 3. Bei dem Mahle bemerkte die Markgräfin plötzlich, datz sie ihren kostbaren Fächer verloren habe. Da eilten die Herren nach allen Richtungen, um den Fächer zu suchen. Markgraf Karl ist so glücklich, ihn an einem moosbewachsenen Baumstumpfe zu finden. Müde von der Jagd nahm er den mit der Feder des fluechahnes geschmückten Hut ab und lieh sich zum Sitzen nieder. Dann sah er sich um. Den Platz kennt er roobl. Eine kleine Jüaldroiese roar es, umgeben von hoben, mächtigen Eichen und dichtem Unterholz, ln der Mitte stand

2. Badische Sagen - S. 44

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Die Einzig rauscht, es tönt ein Pfiff, am Bogen ruht des Jägers Griff, der Biber zeigt die dunkle Schnauz’ — da fliegt der Bolzen schwirren Lauts. Dom Wasser tönt ein dumpfer Schrei, gefpenft’ger Schatten huscht vorbei, nun fällt dem Grafen übers Haupt ein Strich, der chm den Fitem raubt. Dann fällt er in den feuchten Grund, ein Knebel schließt chm rasch den Mund, das Buge deckt ein dichtes Band, und Striche fesseln seine Hand. Er möchte rasen, möchte schrein, der Knebel macht chm schwere Pein. Hun zerrt ein mächt’ger Arm chn fort; er ahnt den Tod an günst’gem Ort. Bergab, bergauf, talab, talan auf rauher ungewisser Bahn geht’ö immer weiter, immer zu, und Rast gibt’s nicht und nirgends Ruh! Durch Bäche ohne furt und Steg, durch Wald und Dickicht ohne weg, hier hart Geröll, dort nasser Grund, und bange reiht sich Stund’ an Stund’. kein wenschenruf dringt an sein Ohr, hein Hundebellen hommt ihm vor, nur schwere, tiefe Einfamheit — ein Todesgang ist’s, endlos weit.

3. Das Mittelalter - S. 6

1893 - Leipzig : Dürr
— 6 — beten Waffen, webten Leinwanb, brauten Met und Bier und suchten Hanbelsverbinbungen anzuknüpfen. An körperlicher Bilbung und geistiger Begabung waren sie den benachbarten Kulturvölkern ebenbürtig. Ihre hohe, kräftige Gestalt, ihr langes, rötlich blonbes Haar und ihre blauen Augen imponierten selbst den Römern. Daß sie eine ausgebilbete Götterlehre besaßen, ist schon erwähnt worben, boch sie bichetetn auch Gesänge zu Ehren ihrer Götter und gruben Schriftzeichen (Runen) in buchene Stäbe, welche sie hinstreuten, um den Willen der Götter zu erforschen. Aber ihr Leben war einfach, und rauh ihr Land. Walb und Sumpf nahm bamals den größten Teil Deutschlanbs ein, ba-zwischen lagen in den Thälern langgestreckte Dörfer, von Acferlanb und Viehtriften umgeben. Die roh hergerichteten Hütten, die aber boch bereits in einem weißen ober rötlichen Abputze prangten, stauben vereinzelt inmitten der Felber. Vor dem Hause biente eine verbeckte Grube als Vorratsraum und bei einem plötzlichen feinblichen Überfalle als Versteck. Ebenso einfach war die Kleibung, und zwar unterschieb sich die der Frauen wenig von der Tracht der Männer, nur daß jene mehr aus Leinwanb, diese mehr aus Pelzwerk bestanb. Stabte gab es im alten Germanien noch gar nicht. Mehrere Dörfer zusammen bil-beten einen Gau, bessen Grenzen gewöhnlich durch einen Flußlaus, den Abhang eines Gebirges ober eine anbere natürliche Beschränkung bestimmt würden. Die Gaubewohner waren nach Stäuben georbnet. Durch Grunbbesitz und Ansehen im Volke ausgezeichnet waren die Abalinge (Eblen). Einzelne von ihnen wohnten wohl schon in festen Burgen, und aus ihren Reihen wählte das Volk die Anführer im Kriege, die Herzöge. Auch das Stammesoberhaupt, der König, gehörte dem Abel an, und schon der Titel (Kuning = einem Geschlechte angehörig) beutet baraus hin, daß die Würbe in einer bestimmten Familie in der Regel erblich war, wenn auch immer eine Wahl durch die Volks-gemeinbe der Thronbesteigung voranging. Der König war der oberste Gerichtsherr, der Vorsitzenbe der Volksversammlung, und wenn er wollte, gewiß auch der oberste Kriegsherr, aber seine Gewalt erlitt eine Beschränkung durch das Ansehen der Priester und den Willen der Volksgemeinbe; im Kriege teilte er die Führung mit den vom Heere erwählten Herzögen ober überließ sie biesen ganz, wie es die Stammessitte mit sich brachte. Den Kern des Volkes machten die Freien aus, die grunbbesitzenben Gemeinbemitglieber, welche niemanbem zins- und bienstpflichtig waren. Daneben gab es wohl schon sehr früh zinspflichtige Grunbeigene (Hörige), kleine Bauern, welche einem Freien, einem Eblen ober dem Könige Abgaben entrichten mußten. Dieses Abhängigkeitsverhältnis bilbete sich von selbst, sobalb größere Laub strecken durch

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 1

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
zur Grndung 4 81. Grstev Abschnitt. Die alten Deutschen (Germanen). Das Land der alten Deutschen. Das Land der alten Deutschen hatte eine bedeutend grere Ausdehnung, als das jetzige Deutsche Reich; es erstreckte sich vom Rhein im Westen bis weit der die Weichsel hinaus in die somatische Tiefebene, von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Dieses weite Gebiet wurde vou den Rmern, denen wir die ltesten Nach-richten der das Land und Volk der alten Deutschen verdanken, Ger-manien genannt. Das Land aus der linken Rheinseite, das ebenfalls von deutschen Volksstmmen bewohnt wurde, rechneten die Rmer zu Gallien, Skandinavien, das sie sr eine Insel hielten, zu Germanien. Die rmischen Schriftsteller schildern das Land im Vergleich zu dem sonnigen Italien als rauh und unwirtlich und mit undurchdringlichen Wldern bedeckt. Unter diesen heben sie besonders den hercynifchen Wald hervor, der sich der gauz Mitteldeutschland, von dem Rhein bis zu den Karpaten ausdehnte und sich sechzig Tagereisen in die Lnge und nenn in die Breite erstreckte. In dem Dickichte der Wlder hausten Bren und Wlse, Auerochsen und Elentiere; Wildschweine fanden in groer Anzahl an Eicheln und Buchelu eine vortreffliche Nahrung. Der weite Wald war die Heimat des jagdliebenden Germanen, das Wald-leben umschlo seine Kultur, mit ihm war sein Denken und Fhlen aufs innigste verwachsen. Die feierlich einsame Umgebung gab dem germanischen Wesen Ernst und Religiositt und erhielt Einfachheit und Reinheit der Sitte. Nicht B r o ck m a n n, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 1

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 42

1847 - Berlin : Reimer
42 Hindustan, denn es ist ein hoher, wilder und unübersteiglicher Ge- birgsstock. Die übrigen Gebirge Iran's haben den Charakter von Randgebirgen. 9. Der Nord-Rand von Iran, anfänglich, im O., blos ein kettenartiger, relativ niedriger Ausläufer des Hindu-Kuh, Pa ro- pa mi sus genannt, sinkt weiter westwärts, etwa unter dem Mer. der Sirr-Mdg., bis zu 4000' absol. Höhe und tiefer herab. Bon hier bis zur S.o.-Ecke des kaspischen See's fehlt ihm sogar häufig eine südliche Abdachung. Dies ist daher der zugänglichste Theil des west-asiatischen Hochlandes. — Aber an der S.o.-Ecke des kaspischen See's erhebt sich eine wilde, hohe Bergkette, Albors oder Elbrus genannt, umsäumt die Ufer dieses Binnenmeers bis zum Kur, fällt jäh gegen den See, sanfter gegen S. ab, trägt die saftvollste Vegetation und eine Menge steilaussteigender Gipfel, un- ter denen der Vulkan Demavend (690£).2.) die Höhe von mehr als 12000' erreichen soll. — 10. Der Ost-Rand von Iran oder das indisch-persi- sche Grenzgebirge fällt ungemein schroff und steil ostwärts zur Indus-Ebene ab, und ist von keinem einzigen Querthale durchbrochen, daher eine wahrhafte Grenzmauer zwischen Indien und Persien. Nur das Thal des Kabul-Flusses, welches den Hindu-Kuh von diesem Gebirge sondert, führt bequemer aus dem einen Lande in das andere. Einer der höchsten Gipfel — der Salomonsthron — soll 12000' üb. d. M. aufsteigen. — 11. Der Süd-Rand gleicht dem Ost-Rande, besteht wie dieser aus mehreren Parallelketten, welche, von keinem Querthal durchbrochen, mauerartig nach Außen hin abfallen, nach Innen zu immer höher werden, und durch terrassenförmig über einander lie- gende Längenthäler geschieden sind. Die vertikalen Verhältnisse sind noch im Dunkel; wir wissen nur, daß die höchste Kette im O. des persischen Golfs bis zu 7800' aufsteigt, und daß hier die Sohlen der höchsten Längenthäler eine abs. H. von 4000' haben. 12. Die Sch eitelflächc von Iran ist wasser- und darum vegetationsarm, und besteht, im Gegensatz mit den paradiesischen Thälern des Süd-Randes, mehrentheils aus Salz-, Kies- und Sandwüsten oder aus baumlosen Steppenflächen. Seine absolute Höhe beträgt im O., in der Gegend von Kabul, an 5000, im W. nur gegen 4000, in der Mitte, nämlich im W. des Zareh-See's, vielleicht nur 2000 — 3000'. — 13. Das medisch- oder kurdisch-armenische Hoch-

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 44

1847 - Berlin : Reimer
44 Neben und zwischen diesen Scheidegebirgen liegen nun, In verschiedener ab- soluter Höhe, weite, vorherrschend ebene, großentheils steppenartige Plateaus, in welche die Thäler ungemein steil und tief eingeschnittcn sind, während sie zugleich mehrfach von isolirten, doch thcilweis sehr gewaltigen Bcrgmassen überragt wer- den. — Jene ebenen Scheitelfiächen bilden mit ihrem einförmigen, durstigen, abwechselnd dem Schnee eines strengen Winters und der Dürre des heiße« Som- mers erliegenden Pflanzenwuchs, die Weidegründe des Landes, — während die Vegetation — und zwar die freiwillige wie die erzogene — in den Thälern, aber auch auf den unteren Berghängen, überhaupt in allen wohlbewässertcn Lo- kalitäten, zu der höchsten Fülle und Anmuth gedeiht. — Die höchste Stufe des armenischen Terrasscnlandcs bildet ivuhrscheinlich das fast bis zu 6000' abs. Höhe aufsteigende Tafelland von Erserum (Ar- zerum), zwischen dem ersten und zweiten Scheidegebirgszuge, das Quell-Land des nördlichen Phrat. Es senkt sich ostwärts zum oberen Arares hinab, wo die Hochebenen von Eriwan nur noch etwa 3000' üb. d. M. liegen. Um so kolossaler erscheint die gewaltige, aus diesen bis zu 16000' abs. Höhe empor- stcigendc Bergmasse des Ararat, deren neueste furchtbare Erschütterungen und Zerrüttungen darthun, daß sie einen noch nicht erloschenen vulkanischen Heerd zudeckt. — Die Terrasse zwischen dem zweiten und dritten Scheidegebirge, das obere Stufcnland des Murad, scheint dem Plateau von Erserum an abs. Höhe nicht nachzustehen; doch ist ihrer unebenen Oberfläche nur geringen Theils (Ebene von Charput) der Charakter des Tafellandes zuzusprechen. — Mit großer Deutlichkeit tritt derselbe dagegen in einer dritten Terrasse, in dem von dem dritten und vierten Scheidegebirgszuge eingeschlosseneu, etwa 3000' üb. d. M. liegenden Steppen-Plateau von Diarbekir, dem oberen Stufen- lande des Tigris, so wie in der ungefähr eben so hohen, dreiseitigen kleinen Kultur-Ebene von Malatia hervor. Im Süden des vierten Scheidcgebirgszuges folgt dann noch eine vierte Terrasse, welche wegen ihres ebenen Steppenbodens die „Tschöll,". d. i. Steppe, genannt wird, und bei näherer Betrachtung in mehrere, längs des Euphrat und Tigris tiefer und tiefer hinabsinkende, durch schmale, niedrige, kahle Fclsenketten von einander gesonderte Steppenflächen zerfällt. So die Ebene von Urfa im O. des letzten Euphrat-Durchbruchs, — und die Terrasse von Mossul im S. des Tigris-Durchbruchs von Dschesirch. Die letztere zieht sich bis Tckrit an diesem Strome hinab, wo er, wie der Euphrat oberhalb Biradschik (Bir), die letzten Felsenricgel durchbricht. — Dann durchströmen die berühmten Flüsse mit gerin- gerer Eile und größerer Breite ihr weites, ebenes Mesopotamien. — 14. Das kleinasiatische Hochland. — Die westliche Fort- setzung des armenisch-georgischen Grenzgebirges streicht auf der Wasserscheide zwischen den Euphrat- und Pontus-Becken, — wo sie sich mit dem weit sichiba- ren Munsur-Dagh bis zu etwa 8000' abs. Höhe erhebt, — und westwärts immer weiter, immer parallel mit der pontischen See-Küste, in Gestalt einer hung steht, und zwar um so wahrscheinlicher, als auch für einen westwärts, unfern Konjeh, liegenden Nebenzweig des Taurus der Name „Bin Boa Dagh," d. i. „Gebirge der 1000 Stiere", in Gebrauch ist. —

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 45

1847 - Berlin : Reimer
45 breiten, wahrscheinlich bis zum Jda und dem K. Baba ununterbrochenen, 6000, 5000, 4000' üb. d. Meere aufstcigcnden Bodenanschwellung, welche sich ganz all- màhlig, wie ein ganz flaches Dach gegen das Innere der Halbinsel, gegen den Nord-Fuß des Taurus hinabscnlt, nordwärts dagegen, zur Küste hin, in zahl- reiche, vielnainige, durch die Thäler der Pontus-Zuflüsse mehrfach zerstückte Pa- rallelkctten zerspalten ist. — Auf solche Weise fällt sie in mehreren steilen Ab- sätzen gegen das schwarze Meer ab, indem sie seine Süd-Küsten überall mit dunklen Felsenwändc» ummauert. Diese meerwärts gekehrten Terrassen des Randgebirges sind mit der reich- sten, saftvollsten Vegetation geschmückt und mit hochstämmigen Waldungen be- kleidet, während seine flache, von dem inneren, 3000 — 5000' üb. d. M. liegen- den Scheitel der Halbinsel gebildete Rückseite, auch in Bezug auf die organische Natur, auf das entschiedenste damit kontrastirt. — Zwar findet sich auf diesem Tafellände an den wenigen Stellen, wo Fleiß und Wasser nicht fehlen, die höchste Fruchtbarkeit; im Allgemeinen aber ist es pstanzenarm, baumlos, steppenartig, weil der kluftreiche Felsenbodcn den Nieder- schlag verschluckt, die Bildung befruchtender Wasseradern keineswegs begünstigt, und die belebende Verzweigung des Waffernetzes beschränkt. Denn die Quellen, die Bäche, die Flüsse finden zum Thcil in unterirdischen Kanälen ihren Abfluß, so daß an mehreren Punkten mächtige Gewässer ganz plötzlich aus dem Schoße der Erde hervortreten, und andere eben so plötzlich in irgend einem, nicht selten unter Sumpfflächen versteckten Geklüfte des Bodens verschwinden. — Häufig ist auch die Oberfläche der Scheitelebene reich an Salzlachen und der Boden mit Salz-Krystallcn geschwängert, weshalb dann nur eine ganz spezifische Vegetation gedeihen kann. — Alle diese Erscheinungen finden großenthcils ihre Erklärung durch die zahl- reich vorhandenen Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, welche diesen Boden erschüttert, unterwühlt, hier gehoben, dort gesenkt hat. Als riesenhafte Denk- säulcn solcher Katastrophen steigen die erloschenen, oder doch seit Jahrhunderten ruhenden Vulkan-Berge des Argäus oder Erdschisch (im Quellgebiete des Halys), des Hassan-Dagh (38"N.b., 51"O.l.) re., jener 12000—13000, dieser vielleicht 8000' üb. d. M., auf, — und zahlreiche andere, ebenfalls isolirte, kleinere und größere Kegelberge von (wahrscheinlich) vulkanischem Ursprünge un- terbrechen die Einförmigkeit jenes Tafellandes, so daß man viele Tage über kah- len Horizvntalboden reisen kann, während man sich doch ununterbrochen von gi- gantischen Felsbergen umgeben sieht. — Den Süd-Rand des Hochlandes und zugleich der Halbinsel bildet die Fort- setzung des Taurus. Im Westen der engen Spalte, in welcher der Euphrat oberhalb Gerger diesen Bcrgzug brausend durchschneidet, bildet derselbe das Scheidegebirge zwischen den Hoch-Terrassen von Malati« und Orsa, erreicht im N. der Bucht von Skanderum die absolute Höhe von 10000 bis 12000', und streicht niedriger, unter verschiedenen Benennungen, bis zum ägäischen Meere, immer längs der südlichen Gestade der Halbinsel, dergestalt, daß nur schmale Säume niedrigen Landes zwischen der Küste und dem steilen Bergfuße übrig bleiben. — Dieser Süd-Rand fällt daher, wie der Nord-Rand, meerwärts viel tiefer hinab, als landwärts, und ebenso findet sich die Erscheinung wieder, daß der von den feuchten Seewinden getroffene äußere Abhang des Randgebirges in

8. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 26

1847 - Berlin : Reimer
26 ler Ausdehnung ab. Die Kettenform der Gebirge ist allgemein, mit einer einzigen Ausnahme. Iii. Die Wasser-Systeme und unteren Stufenlander S ü d - A m e r i k a's. 13. Die patagonische Ebene, das untere Stufenland zweier großer Ströme (Rio negro u. Rio colorado), ist sehr wenig bekannt, größtentheils salzige oder steinige Steppe mit ärmlicher Vegation. 14. Die Pampas und der Rio de la Plata. Der Parana entquillt dem N.w.-Abfall der Kette von Villa Rica, bricht in zwei verschiedenen Absätzen durch ihre westlichen Zweige in sein unteres Stufenland, die Tiefebene der Pampas, eine un- absehbare, anbau-, Holz-, berg- und hügelarme Grasflur, welche an einigen Stellen zum Sumpf oder zur Salzsteppe wird. Der Pa- raguay, der auf dem niedrigen Wasserscheiderücken der wüsten Cam- pos Parexis entspringt, durchfließt sie ihrer ganzen Länge nach. — An seiner Mündung 5—15 Mln. breit; — 210 Mln. oberhalb derselben schon schiffbar. — 15. Der S. Francisco durchfließt ein weites, 900 —1700' hohes, oft überschwemmtes Thal, und ist weit aufwärts schiffbar. — Der Paranaiba, ein Fluß d. Tieflandes, zeigt denselben Wafser- reichthuin wie alle, selbst die Küsten-Flüfse Amerika's. 16. Der Maranon und seine Stufenländer. Sein oberer Lauf in einem tiefen, engen Längenthale der Cordilleren von Peru; im mittleren durchbricht er die ostw. vorliegenden Cordilleren in einem engen Querspalt; beide sind unverhältnißmäßig kurz im Vergleich mit seinem unteren Lauf durch die, von O. nach W. 450 Mln. breiten, nach ihm benannten Tiefländer, welche nur durch einen niedrigen Wasserscheiderückcn von den Pampas geson- dert, 300 Mln. von der Küste nur noch 600' über d. M. und zu beiden Seiten des Maranon meist mit undurchdringlichen Urwäl- dern bedeckt, zum Theil aber auch als weite, bäum- und hügellose Grasebenen (Llanos) ausgebreitet sind. — An der Mündung ist d. Hauptarm des Stromes 12, der Nebenarm Para 5 Mln. breit. — Seine Nebenflüsse sind, wegen ihrer riesenhaften Dimensionen, sämmt- lich Ströme zu nennen. Mehrfache Bifurkationen, am bekann- testen und merkwürdigsten die des Rio negro mit dem Cassi'quiari. 17. Die Tiefebene von Guyana. Die in der I. Abth. S. 31 unter b. angeführten Flüsse stürzen, nebst vielen anderen, in Wasserfällen von dem waldreichen Hochlande von Guyana in das

9. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 27

1847 - Berlin : Reimer
27 gleichnamige Tiefland, dessen Ausdehnung meerwärts, vermittelst der Scdutt- und Geröll-Massen, welche die genannten Flüsse aus dem Gebirge herbeiführen, noch täglich wächst. 18. Der Orinoco und seine Stufenländer. Sein obe- rer Lauf innerhalb des unbekannten Hochlandes von Guyana, des- sen letzte Zweige der Strom mit Katarakten durchbricht; sein un- terer Lauf, durch dichte Waldungen, umsäumt den W.: und N- Fuß des Hochlandes; sein Mündungsland ist zur Regenzeit eine weite Wasserfläche. Auf seinem linken Ufer weite Llanos, kahl, dürr und vegetationsleer in der trockenen, mit mannshohen Gräsern bekleidet in der nassen Jahreszeit. 19. Der Magd a lenen-Fluß und Cauca bilden tief ein- geschnittene Längenthäler innerhalb der Cordillcren von Neu-Gra- nada; das untere Stufenland des ersteren ist eine wellenförmige Kulturfläche. — 20. Welche Gestalt würde Süd-Amerika haben, wenn der Ozean um 1100' höher stände? Iv. Die Wassersysteme und Stufenländer Nord- Amerika's. 21. Die Stufenlander der Hudsonsbay-Flüsse und des Mackenzie sind ohne eigentliche Gebirge, aber eigenthümlich charakterisirt durch eine rauhe, klippige Oberfläche, durch viele nie- drige, isolirte Felskämme (am Nord-Ufer des oberen See's 1000 — 1400' über dem Meere), durch eine unzählige Menge größerer und kleinerer, mittelst kurzer Flußläufe häufig unter sich (periodisch) ver- bundener Landseen, durch eine gewisse Regellosigkeit der Ober- flächenbildung, welche die Entwickelung geregelter Strom-Sy- steme verhindert zu haben scheint. Periodische Verbindung des obe- ren Athapeskow mit dem Columbia, des Athapeskow-See's mit d. Winnipeg-See und dem Saskatchavan-System. — Der Macken- zie eilt mit reißendem Laufe am Ost-Fuße der Felsengebirge dahin, und tritt erst unterhalb der Bärenfluß-Mündung von der felsigen Hochfläche in sein Delta-Land. 22. Das Wasser-System des St. Lorenz. Die fünf groß- ßen Seen (zusammen 4600 Elmln.), deren Abfluß er ist, liegen stufen- förmig über und neben einander (der Obere See 600, der Ontario 230' üb. d. M.), so daß die Wassermassen des einen sich mit Strom- schnellen und Katarakten in den andern entladen. (Niagara-Fall 160' hoch, 1600' breit). Die bis zu 20 Mln. breite, golf-ähnliche

10. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 29

1847 - Berlin : Reimer
29 b. den Pensylvania-Kanal, aus dem Ohio (bei Pittsburg) zum Susquehannah (bei Columbia); der höchste Lheil dieser Straße durch eine Eisenbahn überschritten wird. c. der Erie-Kanal führt aus dem Erie-See zum Hudson (nach Albany). 6. Eine Schifffahrtslinie von New-Haven am Long-Jsland- Sund zum St. Lorenz, mittelst des Connecticut und mehrerer anderer schiffbarer Flußstrecken und Kanäle. Unvollendet. e. Der Miami-Kanal zwischen dem W.^Ende des Erie-See's und Cincinnati am Ohio; unvollendet. f. Der Ohio-Kanal aus dem Ohio (bei Portsmouth) zum Erie-See. Viele andere, sehr wichtige, aber kürzere künstliche Schiff- fahrtslinien. — 28. Wodurch unterscheiden sich Nord- und Süd-Amerika von einander und vom australischen Kontinent, in Betreff der Formen, der Vertheilung und der Naturbeschaffenheit ihrer Hoch- und Tief- länder und Gewässer? V. Klima und organische Natur. 29. Amerika gehört acht verschiedenen Klimagürteln an; es reicht durch vier Zonen; nur die südliche des ewigen Schnee's fehlt. — Die Region des ewigen Schnee's ist dagegen in allen Breiten anzutreffen. Der nördlichen Zone des ewigen Schnee's gehören nur geringe Räume an. Die nördlichezone des veränderlichen Niederschlags umfaßt den größten Theil von Nord-Amerika; die südliche be- schränkt sich auf das schmale Süd-Ende Süd-Amerika's. Das Klima des Regens nimmt dagegen eine Zone von 83 bis 88 Breitengraden ein, wird aber dennoch durch die horizontale Gestalt Alnerika's in seiner Ausdehnung bedeutend geschmälert; es herrscht in Süd-Amerika eben so vor, wie das des veränderlichen Niederschlags in Nord-Amerika. 30. In der nördlichen Zone des veränderlichen Nie- derschlags unterscheiden wir folgende Klimagürtel: a. Klimag. der Moose und Beeren. — Aequat.-Gr.: eine Linie, welche die West-Küste unter 60° B. schneidet, und über den Sklaven-See zur Lorenz-Mdg. geht. Allgemeiner Charakter der Vegetation: Im N. statt des Rasens eine Moosdecke, statt der Bäume strauchartige, beerentragende Gewächse und Krüppelholz;
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